img0

Südgiebel 82 mit alter Hecke

Garten Projekt
Geschichte
Planung
Entwicklung
Zerstörung
Neuanfang
Datenbank
Links

Garten Projekt

Geschichte

Planung

Entwicklung

Zerstörung

Neuanfang

Datenbank

Links

Obwohl ich nach unserem Einzug noch viel am Haus machen musste (erst im Herbst 1985 fertig), wurde nun immer mehr der Garten zum beherrschenden Gedanken. Wie schaffe ich es einen Garten völlig neu zu gestalten, ohne die vorhandenen Tier- und Pflanzenarten auszurotten?
Nicht ganz einfach, wenn man bedenkt, das nur die zwei alten Süßkirschen und der alte Fliederbusch bei der Neugestaltung des Gartens fest eingeplant waren. Mein Erfolg wollte ich an den braunen Schmetterling messen. Wenn dieser Schmetterling trotz der massiven Änderung im Garten überlebt, dann habe ich es richtig gemacht.
Als erstes besorgte ich mir alle möglichen Bestimmungsbücher, um herauszufinden was im Garten alles an Tiere und Pflanzen vorkommen und welche Arten wohl demnächst am besten hinein passen werden. Nach wälzen von mehreren Büchern hatte ich endlich den Namen des Schmetterlings gefunden. Es ist ein
Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus) dessen Raupe sich von verschiedenen Gräsern ernähren.

Gemüsegarten I und dahinter Blumenwiese I noch ohne Bewuchs. Auf dem Tank blüht das Schnee- und Blaukissen. Frühjahr 1984

Eisregen Pflanzen

Eisregen vom 2.3.1987
Danach kam eine schneereiche und lang andauernde Kälteperiode, die bis zum Frühlingsanfang reichte.

Garten-eisregen

Wie man an den Bildern erkennen kann, wurde der Garten komplett  umgekrempelt. Jede Fläche war einmal völlig ohne Bewuchs. Eigentlich so wie es überall gemacht wird, wenn man neu baut. Der entscheidende Unterschied aber war, dass der Garten nicht auf einen Schlag so brutal verändert wurde. In mehreren Schritten habe ich immer nur Teilbereiche angelegt. Stets die einzelnen Arten im Auge. So habe ich den Schmetterlingen  immer Ausgleichsflächen in Rotationsprinzip angeboten. D.h., es musste in jeden Sommer genügend hohe Grasflächen zu Verfügung stehen. Da wurde auch schon mal der Straßenrand mit einbezogen.
Das große Problem war, dass der Schmetterling wie auf einer Insel nur noch in meinen Garten sich aufhielt. Er hatte kein Kontakt mehr zu seinen Artgenossen und konnte diesen Garten auch nicht mehr verlassen, da weit und breit kein Lebensraum mehr vorhanden war.
Als zukünftiger Lebensraum für ihn war die Blumenwiese bzw. die Wiese vorgesehen, da sie nur einmal im Winter gemäht wird. Nur der Bereich zwischen Haus und Tank war als “Lebensraum“ für uns reserviert. So bekam jeder “Bewohner“ eine Chance auf diesem Grundstück zu leben.

Eisregen Pflanze

Am Ufer der Ems gefunden, zusammen mit Zappo und Atze

Der Wächter des Tanks und der Energie. Ausgerichtet nach Süden, soll er dafür sorgen, das die Energie im Tank nie ausgeht.  1987

Kurz vor Fertigstellung 82

Wenn der braune Schmetterling die Veränderung im Garten überlebt, dann  habe ich es richtig gemacht.

Vorgarten neu angelegt mit niedriger Hecke und Echten Wein rechts am Giebel 84

Frühjahr 86 mit noch kleinem Birnbaum links und so langsam eingehender Berberitzenhecke.

Garten Mitte + Moritz Sommer 89

Nur der Gartenbereich zwischen Tank und Haus (Rasen vorn und Terrasse) ist unser “Lebensraum”.
1989

T 1 erstes Jahr 86

Gleich im ersten Jahr war der kleine Teich voll mit der Blumen- wiese 1 verwachsen. Gespeist wird er mit dem Wasser vom östlichen Stalldach.   1986

Rotdorn blüht

Rotdorn vor dem Stall.  1989

Durch Zupachtung im April 1986 gab es völlig neue Möglichkeiten der Gartengestaltung

Teich 1+2 fertig 88

Der neue Teich II ist direkt rechts neben dem alten Teich I, der jetzt als Absetzbecken dient. Links kann das überschüssige Wasser in dem Sumpfbeet versickern. Gespeist wird er durch die beiden östlichen Dächer vom Haus und Stall. 1988

Gem-g

Gemüsegarten I+II komplett gemulcht. Kohlrabi zum Schutz vor der Kohlfliege mit einem “Kragen” versehen. 1989

Nachdem die Gliederung des Gartens klar war: Vorgarten für Blumen, Gemüsegarten, Terrasse mit Rasen und Blumenbeet, Tank als Steingarten, Blumenwiese mit einem integrierten Teich im hinterem Teil, Kompost und Holzlagerung im hinterem Bereich des Gartens und begrünte Pergola und Haus, war nun die Einfriedung des Grundstücks dran.
Die Einfriedung sollte auf jeden Fall aus Hecken bestehen. Für den Vorgarten vor dem Südgiebel, der in der Kurve liegt, musste eine niedrige Hecke her. Ich entschied mich leider für die Berberitze. Diese stachlige Pflanze hatte mich jedes mal beim säubern des Vorgartens genervt. Zum Glück fühlte sie sich nie richtig wohl und kränkelte vor sich hin, so dass ich sie 1996 durch eine Buchsbaumhecke ersetzte.
Die Hainbuchenhecke die den Garten bis zur Schafswiese von der Straße abtrennt, hat einen dagegen von Anfang an Freude bereitet. Durch das starke zurückschneiden nach dem einpflanzen - war nur noch 40 cm!  hoch -  ist sie noch heute bis auf dem Boden dicht und schütz uns mit über 2 m Höhe vor den blicken und dem Wind.
Zur Schafswiese hin war schon allein aus Platzgründen keine Hecke vorgesehen. Im hinteren Teil pflanzte ich zur Straße hin eine Wildecke aus einheimischen Sträuchern die möglichst nicht geschnitten  werden sollte. Vor dem Stall setzte ich ein Rotdorn als Solitärbaum. Rechts vor dem Hauseingang steht der alte Flieder. Da bot  sich an, die linke Seite auch mit einheimischen Sträuchern  zu bepflanzen. Ein reines Blumenbeet wäre sowieso nicht vorteilhaft gewesen, weil der Bereich unter dem Kronendach der Eiche und der Nordausrichtung kein idealen Platz ist. Der Boden dort war in einen miserablen Zustand – hart wie Beton - so dass ich ihn über Jahre mit viel Laubmulch  aufbesserte und ihn als er sich zu Waldboden entwickelte dann mit Waldmeister als Bodenpflanze “impfte.“ Mit dem Anlegen der Hecken war das Grundgerüst des Gartens fertig.
Doch dass sollte sich schon sehr schnell ändern, denn noch während der Gestaltungsarbeiten konnte ich einen 6 m breiten Streifen der Schafswiese 1986 hinzupachten. Damit veränderten sich meine gestalterischen Möglichkeiten gewaltig. Das Ende der Buchenhecke verlängerte ich mit einer Strauchhecke (Blütenhecke) aus einheimischen Pflanzen die nur zur Straße hin geschnitten wird. D.h. auch nach oben darf sie durchwachsen, so dass die  Sträucher kräftig blühen konnten. Der Gemüsegarten wurde verdoppelt und hinten kam weitere Flächen für die Blumenwiese hinzu. Ein Steinhaufen aus Bruchsteinen vom Stall – Garagentor -  wurde zur Igelburg angelegt. Südlich vor dem Steinhaufen habe ich ein Loch ausgehoben, als Extremstandort das im Sommer als Sonnenfalle fungiert und im Winter mit dem steigenden Grundwasser vollläuft. Auf dem Steinhaufen pflanzte ich ein Sämling der Hundsrose – Hagebutte-. Die ehemalige Schafswiese dahinter – Wiese vorn und hinten - lies ich so wie sie war. Sie sollte einfach nur durchwachsen und einmal im Jahr gesenst werden. Am Ende der Wiese habe der Graben, der zu Entwässerung angelegt war, am Anfang verbreitert und ihm das Gefälle genommen, so dass das Wasser nur bei extremen Regenfällen vom Grundstück abfließen konnte. Das Regenwasser der östlichen Dachflächen von Haus und Stall, habe ich in zwei Teiche aus Folie am Ende des Stalls eingeleitet. Dabei dient der erste Teich als Absetzbecken, denn Laub und Staub von den Dachflächen bringen viel Nährstoffe. Am Graben pflanzte  ich noch zwei Haselnüsse sowie Weiden - Kopf- und Sal-Weide – die den feuchten Charakter  der Fläche unterstreichen.
Anfang

Die Hecken sind das Grundgerüst des Gartens

Die Hainbuchenhecke im Frühjahr 1986. Noch bietet sie  keine Schutz. Dies sollte sich aber schon bald ändern. Auch im Sommerfiederbeet ist noch kein Strauch zu erkennen.

Wildhecke blühend 89

Während der  Weißdorn grüne Blätter bekommt, ist der Schwarzdorn (Schlehe) schon weiß am blühen. Wildhecke im hinteren Teil des Gartens. 1989

Loch-regen

Auf gleicher Höhe wie der Teich liegt der Steinhaufen mit einem Loch als temporäres Gewässer, dass nur im Winter voller Wasser ist. Die Hagebutte ist noch nicht zu sehen.
Erina ( s.
Igel) benutzte die Höhle im Steinhaufen 1988 als Wochenstube.

Erina zeigt sich das erste mal mit ihren Jungen, während ich gerade den fertig angelegt Teich II begutachtete. Sie ist direkt vor dem Eingang ihres Baues. 01.10.1988

Garten gross

Endgültige Größe vor der Bepflanzung. Neben dem alten Pflaumenbaum in der Mitte hat die Sal-Weide am Ende der Wildhecke fast schon die gleiche Höhe. 1986

Strauchbeet v.l.r. Blutjohannisbeere, Weigelie, Schneeball und Hortensie. Unterbewuchs aus Waldmeister. Für die Weigelie wurde es schnell zu dunkel und zu eng, daher musste sie entfernt werden. Der Efeu an der Hauswand, sowie der Knöterich links am Giebel, ist noch nicht zu sehen. 1987

Sommerfliederbeet Som-klein 86

Sommerfliederbeet. Noch ist der Strauch zwischen den Blumen kaum zu sehen.  An der Pergola hat der Knöterich das Dach erreicht. 1986